Dünndarm-Kapsel-Endoskopie

Dieses Verfahren bieten wir seit 2012 in unserer Praxis an. 2014 wurde das neueste Aufzeichungs-Gerät, die Pill-Cam SB3 angeschafft.

Die Entwicklung von Microchips hat die Erfindung der Kapsel-Endoskopie im Jahr 2000 möglich gemacht. Für die Gastroenterologie (Magen-und Darm-Heilkunde) eröffnete sich damit 2001 eine diagnostisches Verfahren, das auch die Mediziner technisch fasziniert, weil es auf geniale und schonende, quasi kabellose Weise
bewegte Bilder aus dem Inneren des Körpers liefert und Licht in einen bis dahin dunklen Abschnitt des Körpers bringt.

Technik der Kapselendoskopie
Dies geschieht durch Micro-LED-Leuchten, die mit einem Micro-Video-Chip und einem Miniatur-Akku in eine kleine Kapsel gebaut sind, die mit etwa 11x26 mm die Größe einer Bohne hat. Diese Kapsel wird geschluckt und durchläuft auf natürlichem Weg das Verdauungs-System. Dabei werden alle 2-6 Sekunden Bilder aufgenommen und durch einen Miniatursender in der Kapsel an ein Speichergerät gesendet, das an einem Gürtel am Körper getragen wird. Die neueste Gerätegeneration generiert eine fantastische Bildqualität mit einer Bildauflösung von 0,1 Millimeter. Bis zu 17.000 Bilder lassen im Zeitraffer an der Schleimhaut somit feinste Veränderungen der erkennen. Diese kleinen High-Tech-Geräte haben eine Lebensdauer von 10-12 Stunden und sind somit kostbare Einmalartikel.

Anwendungsgebiete der Kapselendoskopie
Derzeit liegt der Focus dieser Diagnostik auf der Untersuchung des Dünndarms, der für die Aufnahme von Nährstoffen dient und durch seine Bauweise mit 150-200 Quadratmeter über eine riesige verschlungene Oberfläche verfügt. Lange Zeit war der Dünndarm auch aufgrund seiner Länge von 3-6 Metern und seiner Anatomie konventionellen endoskopischen Untersuchungen zur direkten Betrachtung gar nicht oder nur innerhalb von Bauchoperationen zugänglich. Aufgrund der hohen Kosten für die Kapselendoskopie wird das Verfahren durch die Krankenkassen im ambulanten Bereich nur bei einer Fragestellung erstattet. Hierbei geht es um den Verdacht auf innere Blutungen aus dem Dünndarm, die zu akuten oder chronischen Zuständen von Blutarmut (Anämie) führen. Man sucht nach Blutungsquellen, die dann im weiteren gezielt und damit effektiver und schonender behandelt werden können.

Weitere wichtige Fragestellungen für die Kapselendoskopie ergeben sich bei seltenen erblichen Formen von Darmtumoren, bei Beurteilung einer Chronischen Dünndarm-Entzündung im Rahmen einer M. Crohn-Erkankung oder auch bei einem Verdacht auf spezielle, also insgesamt sehr seltene Dünndarmerkrankungen.
Die Kapelendoskopie ist also keine einfache Routineuntersuchung sondern ein Verfahren für ganz definierte Fragestellungen.

 

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