„Das war schon alles?“

Das ist die häufigste Frage des Patienten direkt nach der Darmspiegelung: Weniger als eine halbe Stunde dauert heute mit modernen Geräten die schonende Untersuchung des Dickdarms unter einer leichten Kurz-Narkose: Darmkrebs-Vorsorge ist so wichtig und so beruhigend.

Wer soll mitmachen bei der Darmkrebs-Vorsorge?

Jede/jeder über 50 Jahre sollte das Angebot der Darmrebs-Vorsorge nutzen. Zu besonderen Risikogruppen gehören die Menschen, die in ihrer Familie Angehörige mit Darmkrebs haben oder hatten und Menschen, die über Jahre an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden.

Warum ist dann Krebsvorsorge gerade in Deutschland so wichtig?

Jährlich werden in Deutschland etwa 70.000 Fälle von Darmkrebs neu diagnostiziert. Damit steht die Bundesrepublik im internationalen Vergleich der Darmkrebs-Häufigkeit an der Spitze. Jährlich sterben hierzulande fast 30.000 Menschen an dieser Krankheit. Insgesamt ist es bei Frauen und Männern die zweithäufigste Tumorerkrankung.

In den meisten Fällen gibt es keine frühen Warnzeichen für die Erkrankung. Bei endoskopischen Vorsorge-Untersuchungen werden bei fast 20 % der beschwerdefreien Menschen Polypen gefunden. Darmpolypen sind gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut, aus denen sich im Laufe der Jahre Darmkrebs entwickelt. So gelingt es mit einer Spiegelung, noch harmlose Vorstufen von Darmkrebs ohne eine Operation zu entfernen. Seltener wird ein Tumor bei der Vorsorgeuntersuchung entdeckt: die Heilungschancen sind dann in aller Regel jedoch sehr viel besser, als wenn bereits Beschwerden zu der Diagnose führen. Dies wird durch die wissenschaftliche Auswertung des Vorsorgekoloskopie-Programms in Deutschland durch die Bundesärztekammer dokumentiert, an der auch die Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania Campus teilnimmt.

Bei frühzeitiger Diagnose ist der Darmkrebs zu 100 % heilbar

Ziel der Darmkrebsvorsorge ist also die Entdeckung und Entfernung von Darmpolypen bevor sie zu Darmkrebs werden. Die Früherkennung bietet die Chance, den Darmkrebs in frühestmöglichem Stadium zu entdecken, um ihn mit einer Operation komplett zu heilen.

Wie funktioniert Darmkrebs-Vorsorge?

Mit fortschreitendem Alter steigt das Darmkrebs Risiko. Spätestens ab dem Alter von 50 Jahren sollten Sie an der Darmkrebs -Vorsorge teilnehmen. Wenn allerdings in der Familie ein Risiko für Darmkrebs durch Erkrankungen anderer Familienmitglieder erkennbar ist, sollte die Vorsorge schon in jungen Jahren durchgeführt werden. Fragen Sie deshalb in ihrer Familie nach Fällen von Darmkrebs oder Darmpolypen, um ein familiäres Risiko zu erkennen.

Es gibt unterschiedliche Methoden der Früherkennung. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Sicherheit der Untersuchungsergebnisse.

Stuhluntersuchung (Okkult-Blut-Stuhltests)

Mit derartigen Tests können unsichtbare Blutspuren im Stuhl als Hinweis auf Polypen oder Tumoren erkannt werden. Der Test wird ab dem Alter von 50 Jahren einmal jährlich durchgeführt. Polypen bluten aber nicht immer und so ist es wichtig, diesen Test nicht nur einmal, sondern regelmäßig durchzuführen. Nur wer sich regelmäßig einmal pro Jahr testet, hat damit die Möglichkeit, sein Darmkrebs Risiko zu verringern.

Durch jährlichen Stuhltests und eine Vorsorge-Darmspiegelung alle 10 Jahre verringert sich das Darmkrebs Risiko um bis zu 90 %.
Daher gehört seit dem Oktober 2002 die endoskopische Darmspiegelung in Deutschland zu den Leistungen der Krankenkassen.

Darmspiegelung (Coloskopie)

Die effektivste und treffsicherste Methode ist zweifellos die Darmspiegelung. Sie ist als einzige Untersuchungsmethode in der Lage, auch kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut sicher zu erkennen, Gewebeproben (Biopsien) aus der Darmschleimhaut zu liefern. Werden Polypen entdeckt, können diese direkt und völlig schmerzlos entfernt werden.
Bei optimaler Vorbereitung, die nur durch eine effektive Trinklösung gewährleistet ist, und bei einem dann unauffälligen Untersuchungs-Ergebnis, ist eine Kontroll-Koloskopie erst nach 10 Jahren notwendig. Werden Dickdarm-Polypen nachgewiesen, sind frühere Kontrollen nach wissenschaftlich festgelegten Leitlinien empfohlen. Der Aufwand der ambulant durchgeführten Untersuchung ist gering. Auch die Vorbereitung ist heutzutage gut machbar. Praxen wie die Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania-Campus sind auf diese Untersuchung spezialisiert. Langjährige Erfahrung und modernste Gerätetechnik sind hier die Grundlage.

Virtuelle Koloskopie

Diese Untersuchung wird mit einer Computertomographie oder Magnet Resonanztomographie durchgeführt. Auch hier ist eine Vorbereitung durch eine Trinklösung notwendig. Nachteil ist jedoch weiterhin, dass kleine Damenpolypen oder entzündliche Veränderungen nicht sicher erkannt und durch Gewebeproben abgeklärt werden können.

Wo wird Darmkrebs-Vorsorge durchgeführt?

Für die Durchführung eines Stuhl-Testes wendet man sich an seinen Hausarzt. Ab dem 50. Lebensjahr steht jedem Versicherten eine solche Untersuchung jährlich zu. Frauen können diese Untersuchungen auch im Rahmen der gynäkologischen Vorsorge durchführen lassen.
Für die endoskopische Untersuchungen wird man vom Hausarzt an spezialisierte Praxen wie die Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania-Campus überwiesen. Persönliches Vorbereitungs-Gespräch und Erläuterung der Untersuchung sowie die Besprechung des Untersuchungs-Ergebnisses sind hier selbstverständlich. Auch im Fall der Diagnose einer Darmerkrankung erhält der Patient hier kompetenten Rat und Betreuung. Die Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania-Campus ist Kooperationspartner des Darmzentrum an der Raphaels-Klinik und am St. Franziskus-Hospital Münster. Die Praxis gehört auch zum Kompetenznetz CED. Die Vernetzung und Kommunikation mit kompetenten Partnern beteiligter medizinischer Disziplinen - zum Beispiel im Rahmen der regelmäßigen Tumorkonferenzen -garantiert eine individuell optimale Behandlung.

Weitere Informationen zu diesem Thema auch auf unserer Seite Interessante Links und zur Durchführung der Coloskopie.